Sie entflammten die Herzen

Heinrich Schütz Musikfest – Grandioses Finale in Zeitz

„So entflammte sie die Herzen“ war das Abschlusskonzert des diesjährigen Heinrich Schütz Musikfestes überschrieben. Ein Titel (eigentlich) gewidmet Christina von Schweden, die sich im 17. Jahrhundert als Mäzenin vor allem der italienischen Musik verschrieb und einen Namen machte. Nun, an diesem Abend im gut besuchten Zeitzer Dom, entflammten sie die Herzen: das Gesangsensemble Ælbgut und das Ensemble La Rubina.

Vor dem grandiosen Konzert aber wurde Prof. Dr. Silke Leopold mit dem Internationalen Heinrich-Schütz-Preis geehrt. Die Musikwissenschaftlerin ist auf eine ihre Art, mit ihrer Arbeit auch eine Mäzenin. „… Ihre bahnbrechenden Studien zur Barockmusik in europaweitem Maßstab haben den Fachdiskurs bereichert, und sie eröffnen wegen ihrer ebenso präzisen wie eingängigen Formulierungskunst die musikalische Welt der Barockzeit nicht nur Fachleuten, sondern auch überaus erfolgreich einer breiten Leserschaft. Die Begeisterung, mit der Silke Leopold Musik und musikalische Kulturgeschichte näherzubringen vermag, macht sie zu einer hochgeschätzten Dozentin, Vermittlerin und Beraterin bedeutender Ensembles und Persönlichkeiten der Alten Musik weltweit …“. So lesen wir in der Begründung unter anderem. Herzlichen Glückwunsch!

Dann das Konzert mit Kompositionen aus dem Umfeld Christinas von Schweden (1626-1689). Die Tochter des schwedischen Königs Gustav II. Adolf liebte Italien und lebte später auch dort. „Christinas Ankunft in Rom löste nicht nur einen religiösen (sie wurde Katholikin), sondern auch einen wahren kulturellen Rausch aus“, schreibt Musikwissenschaftlerin Sylvia Roth, „… Alle einflussreichen Adelsfamilien wetteiferten darum, Konzerte, Theater- und Opernvorstellungen zu Ehren der Schwedin zu geben“.  Kein Wunder also, dass an diesem Abend die Ensembles mit Musiken italienischer Komponisten die Herzen zu entflammen suchten. Und wie sie die Herzen entflammten. Nun, dem „einflussreichen Adel“ zuzuordnen waren unter den mehr als 250 begeisterten Gästen im Zeitzer Dom die wenigsten, die meisten aber dürften einen unvergesslichen Abend im Herzen nach Hause getragen haben. (Zitate aus dem Programmkommentar von Arno Lücker)

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