Ein Tag ganz in Musik
Musikfreunde EULE-Orgel unterwegs in Leipzig
Wohin mag es Musikfreunde aus einer Kulturstadt wohl treiben, wenn sie einen gemeinsamen Ausflug machen? Sie bleiben an der Weißen Elster, fahren aus der Kulturstadt Zeitz in die Musikstadt Leipzig. Wie am Samstag (10.02.). Es wurde natürlich ein Tag ganz in Musik. Wir werden einiges zu sehen und hören bekommen, das wir so noch nicht hörten und sahen.
Musikalische Reise durch die Jahrhunderte
Zunächst die Instrumente im Musikinstrumentenmuseum der Uni Leipzig, dort im Grassi-Museum angesiedelt. Eine wunderbare Sammlung. Für Orgelfreunde natürlich besonders spannend: Orgeln und andere Tasteninstrumente. Dr. Veit Heller, stellvertetender Direktor und Unidozent, führt höchstpersönlich. Sprühend vor Begeisterung über diese einzigartige Sammlung führt er uns kompetent wie unterhaltsam durch die Entwicklungsgeschichte.
Diejenigen unter uns Musikreisenden, die des Klavier- bzw. des Orgelspiels mächtig sind, kamen nicht umhin, dieses Angebot zu nutzen. Klammheimlich mussten sie sich daran setzen und sich mit einer kleinen Spielprobe von diesen Instrumenten verzücken lassen. Es sei ihnen gegönnt.
Das Schöne hier, einige der Exponate sind freistehend und bespielbar. Veit Heller verdeutlicht uns mit kleinen Stücken, wie sich Klänge und Anschlagsdynamiken in welcher Zeit wie veränderten. Eine brilliante Art der Führungsgestaltung, unterhaltsam Wissen vermittelnd. Zwischendurch eine kleine exklusive Hörprobe auf einer Silbermannorgel im Konzertsaal. Den schönen Abspann für den Besuch bildete ein kurzes aber feines Zwischenspiel an der Kinoorgel aus dem Haus Welte & Söhne von 1929 zu einem Stummfilm aus dieser Zeit. Begeisternd! Und weil Zeitz nicht nur musikalisch sondern auch zuckersüß ist, gab es für die Führung als Dankeschön eine gute Schokolade.
Bei Clara und Robert Schumann
Wussten Sie, dass Clara und Robert Schumann ein Ehetagebuch führten? Wir auch nicht. Dabei gibt gerade dieses Tagebuch viel Aufschluss darüber wie die beiden lebten. Eine Woch lang schrieb Clara, eine Woche Robert und dann hatten sie offensichtlich häufig über des anderen Einträge gesprochen. Das erfuhren wir in der nächsten Station des musikalischen Abstechers im Schumannhaus. Fast eine Stunde lang durchlebten wir in einem beherzten und anschaulichen Vortrag viel über das erfolgreiche musikalische Paar und die Zeit, in der sie lebten. Dass eine verheiratete Frau erfolgreich musizieren konnte, das war zu dieser Zeit keineswegs alltäglich. Zwei außergewöhnliche Könner in einer außergewöhnlichen Beziehung, könnte man sagen.
Ein besonderes Konzert
Nach einem Rundgang durchs Schumannhaus und dem sich anschließenden Abendessen gab es im Schumannsalon noch ein ganz besonderes Leckerli für Ohren und Sinne. Ein feines Konzert mit Tuba und Klavier. Das hört man so, in dieser Kombination, nicht alle Tage. Zumal zwei tolle Solisten aus Italien schöne Stücke von Brahms, Puccini, Rossini und Monti wunderbar interpretierten. Zum Konzert und den anschließen kleinen Empfang eingeladen hatte der ITALIANI A LIPSIA e.V., was soviel heißt wie Italiener in Leipzig. Was für ein schöner Abend in italienischen Flair.
Überhaupt, dieser Tag war rundherum gelungen. Vielen Dank an unser Vorstandsmitglied Jens Freyer für die Organisation. Am Ende fuhr nach gemütlichem Spaziergang durch das nächstliche Leipzig sogar die Bahn pünktlich und bot Sitzplätze. Man ist versucht zu sagen: ein guter Start mit Kraftschöpfen für das neue Konzertjahr.
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